Das AnkerDuo
Ursina & Carla


Wir sind ein eingespieltes AnkerDuo, das nun schon seit fünf Jahren vertrauensvoll erfolgreich zusammenarbeitet. 

Wir setzen uns mit unserer Vergangenheit und deren Spuren in der Gegenwart auseinander und schaffen so eine ankernde Umgebung, welche die Vorgänge im Nervensystem deines Kindes berücksichtigt und es hinter seinem Verhalten sieht.

Eine gesunde Fehlerkultur sowie authentische Präsenz sind uns sehr wichtig und unser innerer Anker begleitet dein Kind durch all seine Emotionen. Unser Ziel ist nicht, eine abgeschirmte heile Welt zu schaffen, sondern eine, in der dein Kind einen sicheren Anker hat, um Erfahrungen mit den Gefühlsachterbahnen des Lebens mit möglichst wenig Traumatisierungen machen zu können. Damit die AnkerKinder zu Erwachsenen werden, die Verantwortung für ihr Handeln, aber auch für den Umgang mit ihren eigenen Emotionen übernehmen können.


«Wir können Kinder mit herausforderndem Verhalten nicht unterstützen, ohne uns zuerst selbst dabei zu helfen,
präsent, bewusst und ruhig zu sein."

Dr. Mona Delahooke

 

Unsere AnkerGeschichte
 
Die AnkerInitiantinnen Velina - Carla – Ursina
 
2019 – 2022

Auf unterschiedlichen Pfaden, zu unterschiedlichen Zeitpunkten, noch im Unwissen, wohin uns dieser Weg führen wird, wurden wir – Ursina, Carla und Velina – Teil einer Freilern-Schule in Bern. Im Austausch bemerkten wir rasch, dass wir uns fast identische Fragen stellen und einen ähnlichen Blick auf die Innen- und Aussenwelt richten. Dadurch entstand eine besondere Verbindung zwischen uns sowie eine gemeinsame Haltung: 

Wer Kinder bindungsorientiert begleiten möchte, muss zuallererst präsent sein können. Das gelingt erst dann, wenn wir uns mit unseren eigenen Themen auseinandersetzen und reflektieren können, was im eigenen Nervensystem vorgeht.

Als Carla die Begriffe Trauma, Polyvagaltheorie, Internes Familiensystem nach Dick Schwartz und Neurowissenschaften ins Spiel brachte, wurde uns bewusst, dass unsere Wahrnehmungen im Schulalltag von der Theorie bestätigt werden. Wir hatten unseren Fokus gefunden und Ende 2021 haben wir beschlossen, ein eigenes Projekt ins Leben zu rufen.

Januar 2022

Da wir der Überzeugung sind, dass jeder Mensch einen Anker in sich trägt, aber auch Anker für andere Menschen sein kann, ist der Anker unser Symbol. So richtig im Flow, fassten wir im Januar 2022 Mut, einen Projektbeschrieb, Businesscase und Flyer zu erarbeiten.

Februar 2022

Am 02.02.2022 gründeten wir den AnkerSein Verein(t) und erhielten im März die ersten Anfragen für unsere AnkerSchnuppernachmittage. Nach den ersten drei Schnuppernachmittagen stand für uns fest:

Das ist für uns AnkerSein - das ist das, was wir leben möchten!

Mai 2022

Anfang Mai bezogen wir die Räumlichkeiten in Allmendingen bei Bern. Unser Ziel:

Wir machen AnkerSein zu einem Modellbetrieb für traumainformierte Bindung, Bildung und Kultur.
Ein Anker, der inspiriert und verbindet!

August 2022

Am 15. August war der offizielle AnkerStart mit bereits vier AnkerFamilien. Die Erfahrung hatte gezeigt: Ein Konzept ist schön und gut, jetzt geht es um die Umsetzung – das Leben und Einstehen für die eigenen Werte. Es ist uns gelungen, eine AnkerGemeinschaft zu bilden, die unser Sein wertschätzt und uns vertraut.

 Mai 2023

Wir ankern nun bereits an zwei Tagen pro Woche, jeweils montags und freitags. Die beiden AnkerGruppen haben eine gesunde, sprich kleine, Grösse und ermöglichen auch zurückhaltenden Kindern oder jenen, mit etwas mehr Bindungsbedarf, einen sicheren AnkerHafen zum Spielen und Kreativsein zu finden.

 Juli 2023

Im Sommer 2023 hat uns Velina in Richtung Peru verlassen. Abschiede – auch solche, die im Guten geschehen – schmerzen, sind aber für alle eine Chance, Neues entstehen zu lassen. Wir sind dankbar für das, was zwischen Velina, den Kindern und uns wachsen durfte. Mit Nicole Jeanine bereichert uns nun ein AnkerMensch, der sowohl in der Begleitung von Homeschooling Familien sehr erfahren ist als auch die AnkerHaltung lebt und verkörpert.

August 2023

Der Übergang ins zweite Betriebsjahr des Ankers ist uns bestens gelungen. Der Anker zieht bereits die nächsten Schnupperfamilien an und die Gruppendynamik ist nach wie vor sehr gesund und ankernd.

Dezember 2023

Wir durften 3 neue AnkerFamilien begrüssen.
Es kristallisierte sich in den letzten Monaten heraus, dass der Anker besonders für neurodivergente und hochsensitive Kinder im Alter zwischen zwei und acht Jahren ein Ort ist, an dem sie sich sicher, geborgen und angenommen fühlen.

Januar 2024

Ursina und Carla leiten den Anker ab Neujahr 2024 als AnkerDuo. Authentizität, Kontinuität und eine gemeinsame Haltung, welche alle Teile der Kinder willkommen heisst und sie darin unterstützend begleitet, mit den eigenen Emotionen umzugehen und Emotionen von anderen mit Mitgefühl zu begegnen, prägt unsere Arbeitsweise.

Fotos von uns folgen...

Das AnkerDuo teilt ein HaltungsTrio

Bindungsorientiert
traumainformiert
Neurowissenschaftlich gestützt


Warum bindungsorientiert?

Erst wenn das Bindungsbedürfnis durch eine sichere emotionale Bindungsbasis gestillt ist, wird kreatives Explorationsverhalten - Entdecken und intrinsisches Lernen - möglich.


Warum Traumainformiert?

Unsere Erfahrungen an einer Freilern-Schule haben gezeigt: Das Wichtigste ist für die Kinder, dass sie präsente Erwachsene zur Seite haben, welche ihnen Sicherheit vermitteln und sie co-regulieren. Dann sind sie offen und neugierig, sich die Welt zu erschliessen und nachhaltig zu lernen. Um sichere Bindung zu ermöglichen, müssen wir Erwachsene an erster Stelle bei uns selbst ansetzen. In diesem Bewusstsein arbeiten wir daran, die Dramen des Lebens nicht unreflektiert an die AnkerKinder weiterzugeben und die Wiederholungsschleife zu durchbrechen.«

Wenn man ein Trauma nicht realisiert, ist man gezwungen, es wieder zu erleben oder zu reinszinieren.» 
Pierre Janet

Warum Neurowissenschaftlich gestützt?

Die aktuellsten Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Forschung bestärken und unterstützen uns darin, die Kinder hinter ihrem Verhalten zu sehen und Bedingungen zu schaffen, welche die AnkerKinder ihre Fähigkeit, sich selbst zu regulieren, sprich zu ankern, in ihrem Tempo entwickeln lässt.


 

Warum AnkerSein?

Die 1998 im American Journal of Preventive Medicine veröffentlichte ACE-Studie (The Adverse Childhood Experiences Study) von Dr. Vincent Felitti hat deutlich aufgezeigt, wie sehr sowohl unsere körperliche und geistige Gesundheit wie auch unser Verhalten durch belastende Kindheitserfahrungen beeinflusst werden können. Unsere mehrjährige Erfahrung in einer Freilern-Schule hat uns deutlich aufgezeigt: Wer Kinder bindungsorientiert begleiten möchte, muss zuallererst präsent sein können. Dies gelingt erst dann, wenn man sich mit seinen eigenen Themen auseinandersetzt und reflektieren kann, was im eigenen Nervensystem vorgeht.

Die im Verein tätigen Erwachsenen sind bereit, sich und ihre Geschichte zu reflektieren. Sie haben ein Bewusstsein dafür, dass das Erlebte eine Auswirkung auf ihren Umgang mit sich selbst und ihren Mitmenschen hat. Alle unterstützen sich gegenseitig darin, Verhaltensmuster und deren Ursprung zu erkennen und arbeiten intensiv daran, ihre Traumata zu integrieren - damit sie bei sich und für andere präsent sind.

Diese echte Präsenz erlaubt es, einen Rahmen zu geben, welcher den Kindern und Erwachsenen ermöglicht, sich in allen Teilen ihrem inneren Plan entsprechend zu entwickeln.

Im AnkerSein wird gespielt, gelernt, gebastelt, genäht, gegärtnert, gewerkt, gestaltet, sich gelangweilt, erforscht und herausgefunden, in welcher Form wir in Verbindung und gleichzeitig authentisch bleiben können. Hierin sehen wir unsere Aufgabe und unseren Beitrag an die Gesellschaft. Indem wir die Verbindung zueinander  wahrnehmen, helfen wir uns gegenseitig, Traumata zu heilen und den Kindern möglichst wenige zu übertragen.

So heilen wir die Zukunft – und einen Teil der Vergangenheit.

Was bedeutet *Traumainformiert?

Die Traumadefinition des Vereins inspiriert von Dr. Gabor Maté, Mediziner, Experte für Trauma, kindliche Entwicklung, Stress und Sucht sowie Dr. Richard C. Schwartz, Familientherapeut und Begründer Internal Family Systems: Ein Trauma ist nicht das, was dir passiert, es ist das, was in dir passiert, als Ergebnis dessen, was dir passiert ist - oder eben auch nicht passiert ist und hätte geschehen sollen. Ein Trauma ist eine Wunde, welche im Nervensystem gespeichert bleibt. Eine Wunde, die Gefühle verhärtet und so Wachstums- und Entwicklungsfähigkeit bereits im Kindesalter beeinträchtigt. Die Wunde schmerzt, oft im Verborgenen und Verbannten. Unbewusst handelt der Mensch im Hier und Jetzt aus diesem Schmerz und aus dieser Angst heraus. Schützende Teile nehmen Überhand.

Ein Trauma verursacht also neue Traumata - wir als AnkerSein Verein(t) leisten im Bildungsbereich und darüber hinaus einen Beitrag, dass Integration und Heilung stattfinden können - damit Wunden nicht neue Wunden generieren und unsere Gesellschaft wieder lernt, sich in Verbundenheit selbst zu heilen.


«Kinder werden nicht traumatisiert, weil sie verletzt werden.
Kinder werden traumatisiert, weil sie mit ihrem Schmerz alleine sind.»
Dr. Gabor Maté